Jugendwahn ist heutzutage allgegenwärtig. Davon eher wenig betroffen ist im Allgemeinen unsere Anglerschaft. Klar, über Vereinsnachwuchs freuen sich alle Vereine. Gute Jugendarbeit ist für viele zurecht ein wichtiger Teil des Vereinslebens. Ausserdem wird immer immens viel Zeit und Geld in die Aufzucht unseres Fischnachwuchses gesteckt. Davon mal abgesehen, setzen wir Angler aber doch eher aufs Alter. So reizen uns doch eher die älteren (weil grösseren) Jahrgänge als Ziel unseres Strebens.
Leider kann man aber nicht immer beeinflussen, wie groß der Fisch ist, der einem ans Band geht. Wie man auf dem Bild sieht, selektiert nicht mal die Ködergrösse zuverlässig die Babys aus. Gerade jetzt im Herbst sind sehr viele halbstarke Zander unterwegs und schnappen sich mit Vorliebe unsere Kunstköder die doch eigentlich für “Oma und Opa” gedacht sind. Die Jungspunde haben jetzt im Herbst ordentlich Hunger wie alle Räuber und wollen sich vorm Winter einigen Speck anfuttern. Dazu sind sie unerfahren und stürzen sich auf alles was in ihre Reichweite gerät.
Wenn man dazu noch bedenkt, das die älteren Jahrgänge durch übermässige Entnahme dezimiert sind, wundert es wohl keinen mehr, das zur Zeit die Kleinfische das Bild am Wasser dominieren. Ich kann hier nur alle Angler auffordern umsichtig mit unserem Nachwuchs umzugehen. Man kann es zwar nicht ganz verhindern das man diese Fische hakt, aber man kann zumindest die Fänge minimieren.
- nicht zu kleine Köder benutzen. Im Herbst dürfen es ruhig 12-15cm lange Gummis sein. Das gilt vor allem auch beim
Angeln mit Naturköder. Kleine Köfis werden sofort geschluckt und dann endet es immer tödlich für den Jungzander.
- Wenn die ersten Mini-Mucker ans Band gehen: Stelle wechseln. Auch wenn es schwer fallen mag, den fängigen Spot zu
wechseln, aber wo ein Klein-Zander beisst, sind noch mehr, da bringt es evtl. mehr eine andere Ecke zu probieren.
- sollte man einen der frechen Burschen gehakt haben, gehört er schnell und so schonend wie möglich abgehakt und
zurück ins Wasser. Gerade die jungen Zander sind sehr empfindlich und vertragen keine langen Foto-Sessions. Und
mal ehrlich, die Fotos dieser Halbstarken sind nicht wirklich vorzeigbar, oder?
Ausserdem schadet es auch nicht, das sehr minimalistische Mindestmaß der Vereine ein wenig großzügiger auszulegen. An einem Zander unter 50cm ist nicht wirklich viel Filet dran, von daher sollte man sich als Verantwortungsbewusster Angler schon überlegen, ob man wirklich 35-40er Fische abschlagen muss… Schliesslich sind die Babys von heute die Mütter und Väter von übermorgen…
Foto-Montag 14.10.2013
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