Bissverwertungs-Optimierungsassistent.

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Es soll ja Angler geben, die ihre Köder geradezu mit Drillingen spicken, um Fehlbisse verhindern und mehr Fische haken zu können. Sowas finde ich total übertrieben und wenig hilfreich. Statt mehr Fisch wird man wohl nur mehr Unrat einfangen und weniger Bisse bekommen. Aber gerade in der kälteren Jahreszeit braucht man se schon, die Bissverwertungsoptimierungsassistenten, kurz Stinger genannt.
Da ich von den vorgefertigten Exemplaren nicht besonders angetan bin, hab ich mir mal wieder einen Vorrat selbst gebastelt und möchte hier ne kurze Anleitung und kleine aber vielleicht hilfreiche Tipps geben. Für viele sicherlich nichts neues, aber vielleicht ist ja für den einen oder anderen noch was von Interesse dabei.

Was braucht man?
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Zunächst muss man ein wenig in das richtige Werkzeug investieren. Seitenschneider dürfte man zu Hause haben, aber ne anständige Hülsenzange braucht man auch. Streichhölzer oder nen dünnen Nagel sollte man auch so haben. Desweiteren brauche ich: Quetschhülsen, Gartendraht, Drillinge und natürlich Vorfachmaterial. Hier habe ich vieles getestet, das beste was ich jetzt in den Fingern hatte ist von Savage Gear, das Black Coated 7fach geflochtene Material, aus dem Last Meter Programm. Passende Quetschhülsen sind da gleich dabei. Das Zeug ist aber echt klasse, hat ne gute Oberfläche, ist steif aber noch flexibel genug und lässt sich super verarbeiten.
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Bei den Drillingen hatte ich sonst gerne die Twinex von Gamakatsu im Einsatz, aber jetzt gibts da was Scharfes Neues. Und das sind die Pointer Drillinge von Black King Kong. Die BKK6062 sind mit einem UV-behandelten Überzug ummantelt. Dieser Überzug hat die Folge, das der Räuber sich bei dem Angriff auf den Haken konzentiert und soll so für weniger Fehlbisse sorgen. Sieht auf jeden Fall sehr vielversprechend aus und da sie in Sachen Schärfe den Gamakatsu in nichts nachstehen, sollte man ihnen mal eine Chance geben.
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Herstellung:
Wie man die Stinger herstellt, muss ich nicht gross erklären, glaube ich. Einfach ein passendes Stück Vorfach abknipsen, Hülse drauf, Schlaufe bilden, zurück durch die Hülse fädeln und mit der Hülsenzange festkeifen. An der Hakenseite den Haken in die Öse einschlaufen. Beachten sollte man das man sauber arbeitet und keine grossen Überstände übrig lässt. Hier kann sich später sonst schnell man die Hauptschnur fangen und für Tüddel sorgen. Ausserdem sollte man jedes Stinger-Vorfach einem Belastungstest unterziehen, um sicherzustellen, das die Verbindungen auch halten. Um die Länge vernünftig hinzubekommen, sollte man am besten einige Gummiköder griffbereit haben, um es kontrollieren zu können. Wenn man es sorgfältig macht, sollte es wie auf dem obigen Bild aussehen.
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Mit dem Gartendraht bastele ich mir dann noch kl. Metallschlingen, die dazu dienen, die Stinger am Köder besser anliegen zu lassen. Jeder wird das kennen, das die kurzen Vorfächer gerne mal wild vom Gummiköder abstehen.
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Ob das die Räuber stört, weiss ich nicht, mich stört es jedenfalls, und so hab ich mir diesen Trick in einem Video von D. Isaiasch abgeguckt :). Man nimmt einfach den Gartendraht und wickelt es einmal um einen kleinen, runden Gegenstand, z.B. einem Streichholz, um diese kleine Öse bilden zu können. Dies kann man vielfach wiederholen und knipst dann mit dem Seitenschneider die einzelnen Halterungen ab. Man sollte jeweils immer 0,5-1cm lange Überstände lassen, die dann später in den Köder gesteckt werden können.
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Die fertigen Teile schiebt man dann einfach auf die Stinger. Normalerweise halten sie dort problemlos.
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Wenn man dann den Köder fertig montiert hat und den Stinger anbringen will, platziert man wie bisher den Drilling im hinteren Drittel des Köders. Die Metallöse steckt man im vorderen Bereich mittig in den Gummifisch und kann so ein Abstehen des Stingers verhindern und die Führung des Vorfachs beeinflussen. So ist das Material schonend und sauber verlegt und kann definitiv keine Fische vergrämen. Beim Biss zieht man die Öse aus dem Gummi und kann sie danach erneut verwenden. Das Loch im Köder ist minimal und sicher nicht der Rede wert. So sollte man im Idealfall seine Bissverwertung optimieren können, Mehrfachdrillinge sind jedenfalls definitiv nicht notwendig.

Alle verwendeten Teile wie die Hülsenzange, das Savage Gear Material und die Black KingKong Haken kann man u.a. bei Renken & Escher in Großefehn käuflich erwerben.

Viel Spass beim Nachbauen.
Ingo

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